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Warum Du erst ab einem Gewinn von 60.000€ anfangen solltest, zu sparen 

aktualisiert: 31. Oktober 2023

Vor allem wenn Du weniger als 60.000€ Gewinn (nicht Umsatz) im Jahr machst, dann solltest Du nicht zu viel sparen. Was erst einmal paradox klingen mag, wird Sinn machen, nachdem Du diesen Beitrag gelesen hast. Versprochen!

Wir müssen die Kosten im Blick haben

Wenn man sich selbständig macht, verdient man selten von Anfang an Millionen. Und die meisten von uns haben keine unerschöpflichen finanziellen Reserven. Und dann ist es wichtig, dass Du die Kosten im Auge behältst. Kannst Du Deinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, dann bist Du schneller pleite als Du „Shit“ rufen kannst.

Und doch kann es ein Fehler sein, zu viel zu sparen. Warum, wieso, weshalb, das schauen wir uns jetzt mal an.

Der erste Meilenstein  als Unternehmer ist es, Deinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dein Unternehmen sollte profitabel sein und ausreichend Cash haben, um die Rechnungen zu bezahlen.

Der zweite Meilenstein ist es, vom Gewinn Deines Unternehmens leben zu können. Wenn Dein Unternehmen Gewinn machst, kannst Du den Gewinn Deinem Unternehmen entnehmen und davon leben.

Und bis wir von unserem Gewinn einigermaßen leben können, ist es sinnvoll, sparsam mit seinen betrieblichen Ausgaben umzugehen. Dann aber macht sparen paradoxer Weise (erst einmal) wenig Sinn bis Du 60.000€ verdienst.

Variante 1: 24.000€ Gewinn

Nehmen wir mal an, dass Du 1.430€ Gewinn monatlich brauchst, um gut über die Runden zu kommen. Ist Dein Unternehmen Deine einzige Einkommensquelle ist und willst Du nicht an Deine Ersparnisse gehen, brauchst Du grob 24.000€ Gewinn = 2.000€ pro Monat.

Du musst ja noch Steuern auf den Gewinn zahlen und es gibt einen weiteren großen Batzen: die Krankenversicherung, zumindest dann, wenn Du gesetzlich versichert bist.

Gewinn: 24.000€ jährlich = 2.000€ pro Monat
Annahme: 19.000€ zu versteuerndes Einkommen (Sonderausgaben etc.)
Krankenkassenbeiträge: ca. 370€
Einkommensteuer+Soli: ca. 2400€
Ergebnis: 1.430€ pro Monat

Das ist natürlich stark vereinfacht dargestellt. Die Zahlen ändern sich, wenn Du Kinder hast, höhere oder geringere Sonderausgaben, alleinerziehend bist, ein gewisses Alter erreicht hast, behindert bist, hohe Krankheitskosten hast, kirchensteuerpflichtig bist usw. Dennoch ist das in vielen Fällen sehr nahe an der Realität.

Variante 2: 36.000€ Gewinn - Steigerung um 1.000€ pro Monat

Kommen wir jetzt zur Variante 2. Nehmen wir an, Du hast Deinen Gewinn um 50% und damit 1.000€ steigern können.

36.000€ Gewinn = 3.000€ pro Monat
Annahme: 31.000 zu versteuerndes Einkommen
Krankenkassenbeiträge: ca. 550€
Einkommensteuer+Soli:  ca. 6.300€ = 525€ pro Monat
Ergebnis: 1.925€ pro Monat

Steuern und Beiträge steigen mit zunehmendem Gewinn überproportional. Obwohl Du Deinen Gewinn hast um 50% steigern können, bleiben von den 1.000€ nur knapp 500€ übrig. Mehr als 50% der Steigerung fließen an den Staat.

Variante 3: 60.000€ Gewinn - Steigerung um 2.000€ pro Monat

Was passiert, wenn Du Deinen Gewinn auf 5.000€ monatlich steigern kannst?

60.000€ Gewinn = 5.000€ pro Monat
Annahme: 55.000 zu versteuerndes Einkommen
Einkommensteuer+Soli: ca. 16.200€ = 1.350€ pro Monat
Krankenkassenbeiträge: ca. 860€
Ergebnis: 2.790€

Wenn man den Gewinn um 67% auf 5.000€ steigern konnte, ist das ein Grund zur Freude. Zumindest erst einmal. Von den 2.000€ zusätzlichem Gewinn bleiben nämlich nur etwa 865€ übrig. 57% der Steigerung sind weg.

Ganz schön traurig, oder? Nun verstehst Du vielleicht, warum die mittleren Einkommen über die große Belastung klagen oder warum die FDP sagt „Arbeit muss sich wieder lohnen.“

Ich schreibe diesen Beitrag aber nicht, um mich zu beschweren. Letztlich hätte ich ja damals ja auch fortziehen können, oder mich politisch engagieren. Beides habe ich nicht getan, ich hab nicht mal die FDP gewählt, auch wenn das vielleicht andere Gründe hatte. Gibt ja schließlich mehr als Steuern und Abgaben. 

Aber trotzdem: Ganz schön viel...

Auch Kinderbetreuung kann eine Rolle spielen

Wenn man dann noch Kinder im Kindergarten hat, kann der Kindergartenbeitrag ebenfalls eine Rolle spielen. Die Höhe der Beiträge ist von Kreis zu Kreis unterschiedlich.

Bei uns muss man beispielsweise für ein 2-jähriges Kind mit einer Betreuung von bis zu 45 Stunden

  • ab einem Einkommen von 16.000€ - 26.000€: 62€ zahlen
  • bis 39.000 sind es 105€
  • bei der Variante 3 (bis 65.000€ wären wir bei 266€

Damit bleibt also von jedem zusätzlich verdienten Euro noch weniger übrig, sofern man in eine neue Stufe rutscht.

Was hat es mit den 60.000€ auf sich?

Das Ganze ist ein wenig vereinfacht dargestellt und berücksichtigt nicht Deine individuelle Situation. Wenn Du verheiratet bist, dann erreichst Du diese Grenze einkommensteuerlich betrachtet deutlich später.

Letzten Endes geht es mir darum, Dir zu zeigen, dass sich eine Steigerung des Gewinns in dieser Größenordnung nicht so bemerkbar macht, wie man zunächst denkst.

Das hat damit zu tun, dass der Steuersatz mit steigendem Einkommen stetig steigt, bis er bei 42% angekommen ist. Das ist bei einem Einkommen von etwa 56.000 Euro der Fall. Damit zahlst Du zwar weiterhin 42% auf jeden Euro, aber es gibt hier keine weitere Steigerung des Steuersatzes.

Auch die für die Berechnung der Krankenkassenbeiträge festgelegte Beitragsbemessungsgrenze haben wir erreicht. Diese liegt bei 56.250€ liegt. Das bedeutet, dass es ab diesem Betrag keine Rolle mehr spielt, wie viel Du tatsächlich verdienst. Auch bei einem monatlichen Gewinn von einer Milliarde zahlst Du nicht mehr als 860€ pro Monat.

Bei den Kinderbetreuungskosten ist das von Region zu Region verschieden. Die Beitragsbemessungsgrenze bei uns liegt bei 91.000€. Dann hast Du den Höchstbetrag von 440€ erreicht.

Bei ca. 60.000€ ist der Spitzensteuersatz und auch die Beitragsbemessungsgrenze erreicht, sodass bei einer Steigerung des Gewinns ein größerer Anteil in Deiner Tasche landet.

Schauen wir uns dazu eine vierte Variante an:

Variante 4: 120.000€ Gewinn

Wenn Du Deinen Gewinn auf 10.000€ monatlich steigern kannst...

120.000€ Gewinn = 10.000€ pro Monat
Annahme: 115.000 zu versteuerndes Einkommen
Einkommensteuer+Soli: ca. 45.000€
Krankenkassenbeiträge: ca. 860€
Ergebnis: 5.390€

Hier verbleibt von der Steigerung um 5.000€ auch "nur" 2.600€, doch nur noch 48% sind an den Staat geflossen. Erst bei höheren Gewinnen verbleibt prozentual also ein größerer Anteil beim Unternehmer.

Nicht fair? Mag sein, aber so ist das!

Denke wie ein Unternehmer

Ich gebe zu: Als ich mich vor vielen Jahren selbständig gemacht habe, musst ich auch erst einmal lernen, dass eine betriebliche Ausgabe, eine Investition darstellt und das etwas ganz anderes ist als eine private Ausgabe.

Auch wenn mir das vom Kopf her klar war, fühlte sich das zunächst nicht so an. Privat war und bin ich eher sparsam und habe mich vor (größeren) betrieblichen Investitionen zunächst gescheut. Heute weiß und fühle ich, dass sinnvolle Investitionen sich auszahlen, viele davon x-fach.

Davon abgesehen landet eben gerade bei kleineren Unternehmen mit Gewinnen unter 60.000€ ein verhältnismäßig großer Anteil einer Gewinnsteigerung beim Staat. Das haben wir gerade gesehen.

Erzielst Du einen monatlichen Gewinn in Höhe von 5.000€, tätigst eine Investition in Höhe von 2.000€, so hast Du nur 865€ weniger in der Tasche. Auch rechnerisch ist eine betriebliche Investition also etwas ganz anderes als eine private Ausgabe, bei der 2.000€ eben 2.000 sind.

Tätige sinnvolle Investitionen

Zur Erinnerung:

Der erste Meilenstein  als Unternehmer ist es, Deinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dein Unternehmen sollte profitabel sein und ausreichend Cash haben, um die Rechnungen zu bezahlen.

Der zweite Meilenstein ist es, vom Gewinn Deines Unternehmens leben zu können. Wenn Dein Unternehmen Gewinn machst, kannst Du den Gewinn Deinem Unternehmen entnehmen und davon leben.

Und der dritte finanzielle Meilenstein ist es, möglichst schnell die Höchstgrenzen zu erreichen, da sich eine Steigerung des Gewinns ab hier deutlich günstiger auf Deinen Geldbeutel auswirkt.

Und um diesen Meilenstein möglichst schnell zu erreichen, lohnt es sich, sinnvolle Investitionen zu tätigen. Investiere in Weiterbildung und Dienstleistungen, die Deinem Unternehmen schneller erlauben zu wachsen.

Gerade zwischen dem zweiten und dem dritten Meilenstein ist striktes Sparen darum oftmals eine schlechte Idee. Doch noch einmal: Die Investitionen sollten sinnvoll sein. 

Und neben dem finanziellen Aspekt, helfen Dir derartige Investitionen oftmals auch, qualitativ hochwertigere Dienstleistungen und Produkte anbieten zu können und auch einem Burnout vorzubeugen. Denn "selbst" und "ständig" ist auf Dauer keine gute Idee.

Wenn Du Dir das vor Augen führst, fällt es Dir vielleicht ein wenig einfacher, sinnvolle Investitionen zu tätigen.


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Sebastian Krämer


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